Reinickendorf


Der Bezirk Reinickendorf im Berliner Norden





Ortsteile:
Frohnau - Hermsdorf - Waidmannslust - Lübars - Heiligensee - Konradshöhe - Wittenau - Tegel - Märkisches Viertel - Reinickendorf




Frohnau:

Frohnau befindet sich am nördlichen Rand des Bezirks Reinickendorf und damit am nordwestlichen Rand Berlins. Frohnau wurde zwischen 1908 und 1910 von der ‚Berliner Terrain-Centrale‘ angelegt, die von dem oberschlesischen Fürsten Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck initiiert wurde (nach ihm ist eine der drei Platzanlagen des Ortsteils benannt). Die Gesellschaft kaufte 1907 Waldgelände links und rechts der Berliner Nordbahn von der Familie von Veltheim in Schönfließ und begann mit dem Anlegen einer Siedlung, die sich an der damals entstehenden Gartenstadtbewegung orientierte und ‚Gartenstadt Frohnau‘ benannt wurde. Der Landschaftsarchitekt Ludwig Lesser erarbeitete ein Gesamtkonzept nach englischen Vorbildern. Den städtebaulichen Wettbewerb zur Ausgestaltung der neuen Gartenstadt gewannen die Architekten Joseph Brix und Felix Genzmer. Die Gartenstadt wurde rund um das neue Bahnhofsgebäude der Berliner Vorortbahn angelegt, das nach Plänen der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser im Jugendstil erbaut worden war. Die radialen Haupterschließungsstraßen nehmen ihren Ausgangspunkt an der Doppelplatzanlage des Ludolfinger- und Zeltinger Platzes und verlaufen der bewegten Topografie folgend zumeist gekrümmt. Das Gelände wurde parzelliert und an Bauwillige verkauft. Das Wappen von Frohnau wurde 1987 im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt.

Am 19. und 20. Juni 2010 feierte Frohnau sein 100-jähriges Bestehen.


Hermsdorf:

Der Ortsteil Hermsdorf liegt im zentralen Norden Reinickendorfs und ist mit rund 6,1 km² Fläche der sechstgrößte der zehn Ortsteile des Bezirks.

Seine nördliche Begrenzung bildet die Stadtgrenze Berlins und ihre gedachte Verlängerung in westlicher Richtung bis zum Forst Tegel entlang der Burgfrauenstraße und dem Falkentaler Steig. Im Nordosten schließt sich die brandenburgische Gemeinde Glienicke/Nordbahn mit dem sogenannten Entenschnabel an. Im Nordwesten befindet sich der Ortsteil Frohnau.

Die Abgrenzung zu Tegel im Westen folgt dem Waldrand bis dieser auf das Tegeler Fließ, eine eiszeitliche Abflussrinne, trifft. Der übrige Grenzverlauf ist bis zur Stadtgrenze im Nordosten mit dem Fließtal identisch. Jenseits des Bachs liegen östlich beziehungsweise südöstlich die Ortsteile Lübars und Waidmannslust.

Das Wappen des Ortsteils zeigt eine silberne Kirche mit dem Turm auf der rechten Seite vor blauem Himmel auf grünem Boden.

Waidmannslust:

Waidmannslust geht auf eine Villenkolonie zurück, die auf den 1875 durch den Förster und Gastwirt Ernst Bondick erworbenen Ländereien gegründet wurde. Das Gebiet erhielt seinen Namen durch das von Bondick geführte Gasthaus Waidmannslust.[1]

1884 erhielt die Kolonie einen eigenen Haltepunkt, der heute von den S-Bahn-Linien S1 und S85 bedient und im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis als BWAI geführt wird. In den Jahren zwischen 1908 und 1912 wurde die Strecke auf ihr heutiges Niveau hochgelegt.


Lübars:

Lübars ist das älteste Dorf des Berliner Bezirks Reinickendorf. In diesem Ortsteil findet man neben viel Natur noch eine erhaltene Dorfstruktur mit einer barocken Dorfkirche vom Ende des 18. Jahrhunderts. Lübars liegt am Tegeler Fließ, das eine eiszeitliche Abflussrinne darstellt und in den Tegeler See mündet.

Heiligensee:

Der Heiligensee liegt im Berliner Bezirk Reinickendorf im gleichnamigen Ortsteil Heiligensee. Der 35,1 Hektar große Landsee ist mit der Havel verbunden und von dieser aus mit einem Wassertor gesperrt. Der Heiligensee ist ein Privatsee. Das Befahren des Sees mit Motorbooten ist verboten. Er steht seit 1969 unter Landschaftsschutz.

Konradshöhe:

Konradshöhe liegt zwischen Heiligensee, Tegelort und dem Tegeler Forst. Umgebende Gewässer sind die Havel und der Tegeler See. Der Ortsteil hat einen dörflichen Charakter und verfügt über Straßenverbindungen nach Tegel und zur Bundesautobahn 111. Darüber hinaus gibt es eine Autofährenverbindung zwischen der Ortslage Tegelort und Hakenfelde. In Konradshöhe steht die Jesus-Christus-Kirche.

Wittenau:

Wittenau entstand aus dem märkischen Dalldorf, das erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1905 wurde das Dorf nach seinem damaligen Gemeindevorsteher umbenannt und 1920 nach Berlin eingemeindet.

Tegel:

Überregional bekannt ist der Ortsteil Tegel vor allem als Standort des Flughafens Berlin-Tegel und der Justizvollzugsanstalt Tegel. Das Wort „Tegel“ entstammt einem slawischen Wurzelwort, das „Anhängsel“ bedeutet. Dies bezieht sich auf den Tegeler See, der ein Anhängsel der Havel ist.

Der Ortsteil ist aufgrund des Tegeler Sees und der dort befindlichen Greenwichpromenade (benannt nach Reinickendorfs Partnerbezirk Greenwich) ein beliebtes Ausflugsziel im Berliner Norden. An der Greenwichpromenade unterhalb der Tegeler Hafenbrücke (Sechserbrücke) beginnen Schiffe ihre Rundfahrten durch die Berliner Gewässer. Darüber hinaus besitzt Tegel das Schloss Tegel (Humboldt-Schloss) mit dem dazugehörigen Schlosspark, sowie die Borsigwerke. Anlässlich der Internationalen Bauausstellung 1984–1987 wurde am ehemaligen Tegeler Industriehafen gegenüber der Wassermühle der neue Tegeler Hafen mit der Humboldt-Bibliothek und interessanten Wohnungsbauprojekten verschiedener internationaler Architekten geschaffen. Die „Dicke Marie“ soll der älteste Baum Berlins sein und etwa 900 Jahre alt sein.


Märkisches Viertel:

Das Märkische Viertel (kurz MV) in Berlin ist eine Großwohnsiedlung, Satellitenstadt oder Trabantenstadt im Bezirk Reinickendorf. Die Siedlung wurde von 1963 bis Frühjahr 1974 gebaut und war mit ihren rund 17.000 Wohnungen für bis zu 50.000 Bewohner ausgelegt. Seit Juni 1999 ist das Märkische Viertel ein Ortsteil des Bezirks Reinickendorf (mit eigenem Wappen). Davor gehörte es zum Ortsteil Wittenau. Das Märkische Viertel ist nach der Mark Brandenburg benannt.

Reinickendorf:

Reinickendorf ist ein Ortsteil im gleichnamigen Bezirk Reinickendorf von Berlin, der aus dem Angerdorf Alt-Reinickendorf hervorgegangen ist. 1920 in das damals entstandene Groß-Berlin eingemeindet, wurde Reinickendorf Namensgeber des gleichnamigen Bezirks, zu dem auch Wittenau, Tegel, Tegelort, Heiligensee, Frohnau, Hermsdorf und Lübars gehören.

Zunächst gehörten auch der heutige Ortsteil Wilhelmsruh und die Ortslage Schönholz zu Reinickendorf. Im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs wurden alle bis dahin westlich der Nordbahn liegenden Pankower Gebiete an Reinickendorf und Wedding abgetreten. Die Wohngegenden um den S-Bahnhof Schönholz (früher Schönholz-Reinickendorf) werden auch heute noch als Schönholz bezeichnet.